Chemie für Fortgeschrittene

"Chemie - freiwillig als Wahlpflicht-Kurs? Gehts noch?!“ – „Ja, sogar sehr gut!!“ Bei Dr. Kaltenbrunner macht den Zehntklässlern Chemie richtig Spaß. Donnerstags in der 6. und 7. Stunde experimentieren die neun Schülerinnen und Schülern intensiv mit verschiedenen chemischen Substanzen.

Vor einer Woche stand ein wahrhaft spektakuläres Experiment auf dem Plan. „Ich hoffe, es gelingt! Man muss ganz vorsichtig arbeiten, um das Ergebnis zu erzielen.“, so Dr. Kaltenbrunner. In der Tat: der Funkenregen aus glühenden, sich an der Luft entzündenden Eisenspänen ist beeindruckend.  „So macht Chemie Spaß“, meint eine Schülerin der 10G1. „Dieser Kurs ist eine gute Möglichkeit um mehr experimentieren zu können. Ich finde es gut, dass wir fast jede Woche einen anderen Versuch machen und selbstständig arbeiten können. Mir gefällt es auch, dass die Experimente weniger auf dem Stoff der Klassen 7-10 basieren, sondern sich eher auf Themen der Oberstufe oder sogar eines Chemie Studiums beziehen.“ Eine Schülerin der 10G2 pflichtet ihr bei: „Ich habe den Chemie-Kurs gewählt, weil ich an der Chemie interessiert bin und ich noch mehr experimentell arbeiten möchte. Genau das ist es auch, was mir an dem Kurs gefällt. Denn dadurch, dass man das Experiment nicht nur theoretisch bespricht, sondern es später selbst durchführt und die vorher besprochene Reaktion mit seinen eigenen Augen sieht, kann man sich den theoretischen Teil auch besser merken.“

Durch Fotos mit dem Handy werden die Versuche auch bildlich festgehalten. Dokumentiert werden die Versuche in einem Laborjournal. Die Experimente werden auf theoretischer Ebene vorbereitet, durchgeführt und anschließend ausgewertet. Während der Experimente tragen die jungen Chemiker und Chemikerinnen eine Schutzbrille. „Sicherheit steht an erster Stelle“, so der Chemielehrer. „Es ist schön, in diesem kleinen Rahmen praktisch arbeiten zu können. Die Schüler sind sehr interessiert und engagiert. Unsere Arbeit erweitert den Chemieunterricht der Sekundarstufe I um eine spektakuläre Variante. Sie erweitert das Spektrum der experimentellen Fähigkeiten und bereitet gleichzeitig auf den Chemieunterricht der gymnasialen Oberstufe vor.“

Alltagsphänomene - wie z.B. die bläuliche Fluoreszenz von Waschmittel oder Tonic Wasser, die rot-braune Farbe eines eisenhaltigen Bachs - dienen als Grundlage für die außergewöhnlichen Experimente, die sich teilweise im Lehrplan der Oberstufe wiederfinden.

„In diesem Kurs werden auch mehrstufige Experimente durchgeführt, die im Regelunterricht zeitlich einfach nicht möglich sind.“ Das mehrstufige Arbeiten erhöht die Selbstdisziplin bei der Arbeit, da sich genaues Arbeiten nachweislich auszahlt:  Die in der ersten Stufe hergestellten Produkte werden in den kommenden Stufen weiterverwendet, bevor das Endprodukt entsteht. Im aktuellen Experiment sind dies Eisen-Nanopartikel. „Chemie ist ein MINT-Fach und die Holderbergschule ist eine MINT-zertifizierte Schule. Somit ist dieser Kurs ein wichtiger Bestandteil des Schulprofils“, erklärt Dr. Kaltenbrunner abschließend.

 

Von Dr. Ulrich Kaltenbrunner und Andrea Kluth