Holderbergschüler experimentieren mit Studierenden der Uni Siegen
Hochkonzentriert beschnitten Louis, Julius, Sina und Denise ihren Schwimmkörper mit Cuttermesser und Schere im 35 Grad Winkel, kürzten Knickstrohhälme und brachten diese dann an den Schwimmkörpern an. „Passt auf, dass ihr einen Strohhalm auch gut abdichtet“, erklärten die Studentinnen Melanie Lüpertz und Ann-Christin Weller den Schülern der 7R2. Ein Boot mit Jetpulsantrieb bauten die Siebtklässler unter Anleitung von Studierenden der Uni Siegen bei den MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Tagen an der Holderbergschule. „Juhu, es schwimmt“, jubelte Leon, dessen Boot sich als erstes im Planschbecken auf den Weg machte.
Die gesamte Jahrgangsstufe 7 aller Schulformen der Holderbergschule nahm an dem „MINT-on-tour-Projekt“ der Uni Siegen unter dem Motto „Heartbeat-Project“ teil. Sie führten in dieser Zeit verschiedene Experimente zum Thema Energie durch. Damit wird das schon bestehende Portfolio der Schule zur Berufsorientierung und Qualifizierung um eine geeignete Kompetenz speziell für die naturwissenschaftlich-technischen Fächer ergänzt.
Schulleiter Hans-Werner Kirchhoff und Dr. Ulrich Kaltenbrunner von der Fachbereichsleitung Chemie begrüßten Professor Karsten Kluth, den Studiendekan der naturwissenschaftlich-technischen Fakultät, sowie die 21 mit angereisten Mentoren und lobten die enge Kooperation mit der Uni Siegen, welche nunmehr zum dritten Mal an der Holderbergschule zum Tragen kam.
„Es ist wichtig, Schülern angesichts des regionalweit spürbaren Fachkräftemangels im naturwissenschaftlich-technischen Bereich mögliche Interessenfelder für ihre spätere Berufswahl aufzuzeigen“, betonte Dr. Kaltenbrunner. „Leider ist es für uns aufgrund des enormen Material- und Organisationsaufwandes schwierig, außerhalb von Schulprojektwochen derartige Experimentalreihen im Regelunterricht zu realisieren“, hob er die Relevanz der MINT-Tour hervor. „Hierdurch sollen besonders auch Mädchen angesprochen und für die naturwissenschaftlichen Fächer interessiert werden. Wir planen für die Zukunft, verstärkt MINT-orientierte Experimentalkurse im Rahmen des Wahlpflichtunterrichtes der Klassen 9 und 10 anzubieten“, betonten Dr. Kaltenbrunner und Schulleiter Kirchhoff.
In der diesjährigen Projektrunde nehmen 23 Gymnasien und Gesamtschulen aus dem Raum Siegen-Wittgenstein, Olpe und dem Raum Altenkirchen mit mehr als 2250 Schülerinnen und Schülern an MINT teil, aus Hessen wurden - außer der Wilhelm-von-Oranien Schule - nur die Holderbergschule ausgewählt. Anders als an allen anderen teilnehmenden Schulen wurden in Eibelshausen auch die Haupt- und Realschüler miteinbezogen. Themenschwerpunkte waren „Elektrische Energie“ bei der es beispielsweise um eine Pommesbatterie und LEDs ging, die „Thermische Energie“, wo Dämmstoffe und Wärmefluss, Thermik und kalte Verbrennung im Mittelpunkt standen. Im dritten Komplex wurde die „Mechanische Energie“ untersucht und Versuche mit Elektromotor und Rennboot durchgeführt. Ziel des Projekts ist es, längerfristiges Interesse an den Naturwissenschaften bei den Schülern zu wecken. „Uns hat es gut gefallen“, lautete die Bilanz von Louis, Leon, Elisa und Angelina beim Abschluss der Tage.