Lang war die Reise mit Flugzeug, Fähre und Bus bis zur Nordbygda Skule in Hosteland / Masfjorden, 80 Kilometer nördlich von Bergen, an der Westküste Norwegens gelegen. Sieben Schülerinnen und ein Schüler besuchten in Begleitung von Karina Radünz und Eva Becker Mitte Juni für vier Tage ihre norwegischen Austauschpartner, um gemeinsam am diesjährigen Erasmus-Thema "Nachhaltigkeit" zu arbeiten. Vor Ankunft in der Schule wurde ein Stopp in Bergen eingelegt, mit Besichtigung des Unesco Weltkulturerbes „Bryggen“ und einer anschließenden Fahrt mit der Fløibanen (Bergbahn) auf den Fløyen, einem der sieben Berge Bergens und beliebtes Ausflugsziel.
Nach einem herzlichen Empfang durch den Schulleiter Geir Folleso und dem norwegischen Erasmuskoordinator Endre Tynning Nystrand am Montag besuchte die Gruppe das Heidemuseum auf der Insel Lygra in Hordaland und lernte viel über das nachhaltige Leben in früheren und heutigen Zeiten. Das Gehörte fand dann praktische Anwendung beim Säubern von Schafwolle und dem Sensen von Gras, wie es in der Heidelandschaft üblich war. Anschließend gab es eine Moorwanderung zu den kleinen Fjorden.
Natürlich ging es für die deutschen Gäste auch in den Unterricht: eine interessante Erfahrung, auch wegen der extrem kleinen Klassen, von 8 bis 12 Schülerinnen und Schülern in dieser Schule. Am Mittwochnachmittag ging es wieder raus in die Natur: dieses Mal zu einer Wanderung auf einen kleinen Berg, mit einzigartiger Aussicht über die Fjordlandschaft von Masfjorden. Die besonders Mutigen badeten dann noch in dem noch kalten Fjord.
Die Bedeutung des Fischfangs in Norwegen erlebten die Jugendlichen am vierten Tag sehr praxisnah: Am Vormittag ging es zum Fischen hinaus auf See, wo die am Vortag ausgelegten Netze eingeholt wurden. Der Fang wurde dann ausgenommen und filetiert. Zum Mittagessen gab es frischen, gegrillten Fisch - eine Delikatesse!
Im Anschluss ging es für die deutsche Gruppe dann mit ein paar norwegischen Schülerinnen nach Skjerjehamn, zu einer Bootstour durch die Fjordlandschaft, mit anschließendem Abendessen.
Der Freitag war Rückreisetag: Mit Bus, Fähre und Flugzeug ging es zurück nach Frankfurt und dann per Zug nach Hause.
Die Erasmus-Koordinatorin Karina Radünz zieht folgendes, positive Fazit: "Durch das intensive Leben in den Gastfamilien konnten die deutschen Schülerinnen und Schüler, aber auch die Begleitpersonen erleben, wie unterschiedlich die norwegische Kultur im Vergleich zur deutschen ist. Die meisten Norweger leben in einsamen Gegenden, in totaler Ruhe, die für die deutsche Gruppe, als etwas besonders erlebt wurde. Boote sind allgegenwärtig und können auch schon von Jugendlichen gesteuert werden: Das Leben am Wasser ist fester Bestandteil des Lebens an der langen Küste Norwegens. Wir waren alle sehr beeindruckt und begeistert von der norwegischen Landschaft. Auch an die fehlende Dunkelheit nachts wurde sich rasch gewöhnt. Wieder einmal sind wir froh und dankbar, dass eine Schülergruppe der Holderbergschule mithilfe der Finanzierung durch die Europäische Union im Rahmen von Erasmus+ die Möglichkeit hatte, wertvolle und einzigartige Erfahrungen im europäischen Ausland zu sammeln."