So fanden NABU und Holderbergschule schnell zueinander. Eine Blumenwiese
bietet schließlich allen Insekten und im Besonderen den so dringend benötigten Bestäubern der Obstbäume, den Bienen, eine ständige Nahrungsquelle. „Ohne die fleißige Arbeit der Insekten könnte man mit den Schülern im Herbst keine reiche Ernte einfahren“, weiß auch Janine Strycker, die Initiatorin der Naturparkschule.
So kamen letzte Woche Mitglieder des NABU Eibelshausen und interessierte Holderbergschüler auf der Streuobstwiese zusammen. Bevor jedoch die spezielle Samenmischung, die die Firma Reich easydriver großzügig gespendet hatte, auf der von Thomas Hain gepflügten Ackerfläche ausgebracht werden konnte, musste noch ein bisschen Theorie an die jungen Naturfreunde gebracht werden. Wichtig ist es nämlich, regionales Saatgut heimischer Pflanzen zu verwenden. Bienen und andere Insekten brauchen pollen- und nektarspendende Pflanzen. Die im Garten häufig angepflanzten Blumen mit ihren gefüllten Blüten sehen zwar schön aus, stellen in der Regel aber keinen oder kaum Nektar oder Pollen zur Verfügung. Die ausgewählten Samen wurden anschließend mit der richtigen Technik eingesät. Das zwischen Daumen, Mittel- und Zeigefinger gehaltene Saatgut wurde mit einer schwungvollen Armbewegung, die an eine Topspinvorhand beim Tennis erinnert, auf das Feld geworfen. Nur so verteilt sich die Samenmischung gleichmäßig und man kann auf ein Blütenmeer hoffen, das zahlreiche Insekten anlocken wird.
Diese, im wahrsten Sinne des Wortes, fruchtbare Zusammenarbeit der neuen Kooperationspartner soll mit gemeinsamen Aktionen schon bald ihre Fortsetzung finden. Schon Ende August soll die Wiese mit der Sense gemäht werden. In einem kleinen Kurs soll das in Zeiten der Technisierung fast vergessene Handwerk des Sensens vermittelt werden. Das erworbene Können kann dann gleich auf der verblühten Insektenwiese ausprobiert werden.