„KomPo7“ informiert Schüler, ob Berufswunsch zu eigenen Kompetenzen passt Schüler fanden bei Kompetenz-Feststellungsverfahren ihre Stärken heraus

|   Schuljahr 10/11

"Wie lange ist die Arbeitszeit?“ , „Auf welche Noten schauen Personalchefs besonders?“, „Kann man den Beruf auch ausüben, wenn man eine Behinderung hat?“ , „Sind auch Frauen in ihrem Unternehmen beschäftigt?“. Danny, Max, Celestina und Defne fragten Rainer Donath vom gleichnamigen Eibelshausener Heimdekor-Geschäft Löcher in den Bauch. Geduldig gab der Firmeninhaber den 15 Schülern der siebten und achten Hauptschulklassen Antwort. In einem weiteren Raum standen Jutta Wienzek und Ralf Waldschmidt von der Firma Bretthauer in Frohnhausen den Jugendlichen Rede und Antwort zu ihren jeweiligen Berufsbranchen. Der Unterricht fand in dieser Woche für 32 Schüler der Holderbergschule einmal in einer anderen Form statt. Anstelle der gewohnten Lehrer waren Firmeninhaber und Ausbildungsleiter ihre Gesprächspartner. Auf dem Stundenplan standen weder Mathematik, noch Deutsch, Musik oder Biologie, sondern die Suche nach den Stärken und Neigungen der Schüler. Von Montag bis Mittwoch stand das „Kompetenz-Feststellungsverfahren“, kurz „KomPo7“ genannt, im Mittelpunkt der Vormittage. Das Projekt ist Teil der hessenweiten OLOV-Strategie (Optimierung der lokalen Vermittlungsarbeit) und wurde von Bildungswerk der hessischen Wirtschaft durchgeführt. Hauptziel dabei ist es, den Schülern der Jahrgangsstufe 7 und 8 von der Haupt- und Realschule ihre Stärken und Neigungen zu zeigen, um ihnen Hilfen für die spätere Berufswahl zu ermöglichen. Eine Voraussetzung zur erfolgreichen Bewerbung und dem Finden des richtigen Ausbildungsplatzes ist die Kenntnis über eigene Fähigkeiten und Kompetenzen, Interessen und Stärken.
Die eigenen Stärken und Schwächen einzuschätzen war für viele Schüler eine echte Herausforderung, aber auch sehr aufschlussreich, wie die Jugendlichen nach der Auswertung versicherten. Auf einem Fragebogen mussten sie die eigene Fähigkeit, Probleme zu lösen, personale Kompetenzen wie Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen und soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit, respektvoller Umgang mit anderen  und Kommunikationsfähigkeiten einschätzen.
Mit Hilfe eines Interessentestes wurden verschiedene Berufe und die dazugehörigen Kompetenzen für jeden Schüler ausgewertet, so dass am Ende der drei Tage jeder Schüler für den eigenen Berufswahlpass in der Lage war, die eigenen Stärken zu kennen. Ob man handwerklich begabt oder für Büroarbeit geeignet ist, ob der Umgang mit Menschen zu den Stärken oder doch eher zu den Schwächen zählt und viele andere berufsfeldbezogene Grundorientierungen wurden abgefragt und ausgewertet. Begleitet wurden die Vormittage und die Auswertungen von pädagogischem Fachpersonal, die auch eine Fremdeinschätzung der Kompetenzen der Schüler anhand der gemachten Tests erstellten. Ihre eigenen Ergebnisse verglichen die Schüler mit den Anforderungen der Wirtschaft. Die Ergebnisse dieser Tests wurden den Jugendlichen in Begleitung ihrer Eltern in einem „Feedbackgespräch“ mitgeteilt.
Bei manchen Schülern bestätigte sich der Wunschberuf, bei anderen regten die Fachleute die Schüler an, auch über Alternativen für den Jobwunsch nachzudenken. Neben Förderempfehlungen wurden die Ergebnisse auch in einem Berufswahlpass dokumentiert.

KomPo7 2011
Bau einer Kugelbahn mit folgenden Materialien: 30 Blatt Papier, Kleber, Tesafilm