Musizierende der Holderbergschule Eibelshausen und der Labitzky-Musikschule im tschechischen Petschau (Becov nad Teplou) beweisen seit fast zehn Jahren, dass Musik der Völkerverständigung dient, sprachliche Barrieren überwinden und Freundschaften stiften kann. Vor wenigen Tagen kamen 26 Schüler der Musik- und Bläserklassen der Jahrgangsstufen 5 bis 8 von einem sechstägigen Austausch aus Petschau begeistert und mit vielen positiven Eindrücken zurück. Im Mittelpunkt des Austauschs stand das gemeinsame Musizieren, wie Beate Czymek, Musiklehrerin und verantwortliche Organisatorin an der Holderbergschule, berichtete. Neben regelmäßigen gemeinsamen Proben
standen die Konzerte im Mittelpunkt. Das erste Konzert fand auf dem Petschauer Blumenmarkt statt. Hier zeigten besonders die Klarinetten- und Saxophon-Ensemble, dass auch die Holderbergschule über gute Musiker verfügt. Auch die gemeinsam vorgetragene „Ode an die Freude“ wurde durch kräftigen Applaus gewürdigt.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Musik: Bei dem gemeinsamen Konzert in der schuleigenen Aula der Musikschule boten die Eschenburger und Dietzhölztaler Schüler ein abwechslungsreiches Programm von klassischen Werken bis hin zu modernen Rocktiteln. Die Bläserklassenschüler der Klassen 5 bis 8 hatten ein abwechslungsreiches Repertoire vorbereitet, das alle Schüler trotz der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gut meisterten. Mit insgesamt 23 Beiträgen überzeugten die Instrumentalisten von ihrem fundierten Können.
Begleitet wurden die Schüler neben Beate Czymek von Musiklehrerin Elena Gräbe und Patrick Zapf von der Schulleitung. In Petschau war Martin Mosath für das Programm und die Organisation zuständig, der den Austausch ebenso wie Beate Czymek initiierte und seit nunmehr fast 10 Jahren begleitet. Im nächsten Jahr steht das zehnjährige Bestehen an, das dann auch gebührend gefeiert werden soll.
Finanziert wurde der Austausch durch Gelder des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds sowie jeweils 500 € von der Sparkasse Herborn-Eschenburg und 500 € von der Gemeinde Eschenburg.
Doch nicht nur musikalisch kamen sich tschechische und deutsche Schüler näher, auch kulturell hatten die Gastgeber einiges vorbereitet: Bei Ausflügen in die bekannten Kurbäder Bad Marienbad und Karlsbad besuchten die Kinder bei einer interessanten Stadtführung eine der ältesten russisch-orthodoxen Kirchen Tschechiens in Marienbad. Am Abend bestaunten sie die „Singende Fontäne“ (musikalisches Wasserspiel). Natürlich blieb auch Gelegenheit für den Kauf der dort typischen Karlsbader Obladen.
Am Samstag erlebte die Gruppe die Saisoneröffnung in Karlsbad mit einem einzigartigen Festumzug und interessanten Konzerten; eine Fahrt mit der Zahnradbahn auf die Aussichtsplattform bot bei der guten Sicht einen Blick über den Kaiserwald bis hin zum Böhmerwald. Am Montag folgte dann der Höhepunkt der Austauschfahrt: Beim Ganztagesausflug nach Prag - begleitet von einem Reiseleiter – lernten die Schüler die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Prag kennen, wie die Burg (mit Wachwechsel), die Karlsbrücke, den Altstädter Ring mit der astronomischen Uhr und vieles mehr. Nach einer kurzen Mittagspause, die natürlich auch von den Damen zum Shoppen genutzt wurde, fand dann eine sehr interessante Führung durch die jüdische Synagoge und den bekannten jüdischen Friedhof in Prag statt. Am Dienstag dann hieß es Abschied nehmen. Unter vielen Tränen und Umarmungen ging es dann zurück Richtung Heimat – auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr freuen sich alle schon sehr.
Kleines Jubiläum: 2014 feiert man das zehnjährige Bestehen Gemeinsame Konzerte von Tschechen und Holderbergschülern standen im Mittelpunkt des Austauschs in Petschau
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Schuljahr 12/13