Nach dem elfstündigen Flug wurde die deutsche Besuchergruppe mit deutschen Flaggen von ihren Gastgebern empfangen. Angekommen in Shimotsuke, folgte eine kurze Empfangszeremonie, wonach die Gäste müde, aber glücklich mit ihren Gastfamilien nach Hause fuhren.
Für die Schülergruppe stand am folgenden Tag der Schulbesuch in der Ishibashi Junior Highschool auf dem Programm. Begrüßt wurden die deutschen Jugendlichen durch eine traditionelle, musikalische Darbietung. Anschließend begleiteten sie ihre japanischen Austauschschüler in den Musik-, Englisch- Kalligraphie- und Kendo-Unterricht. Diesen Stunden konnten sie auch ohne Japanischkenntnisse weitgehend folgen. Mit Erstaunen wurde zur Kenntnis genommen, dass innerhalb des Schulgebäudes Hausschuhe getragen werden. Auch müssen die Schüler selbst die Schule sauber halten. Nach jeder Unterrichtsstunde verneigt sich die Klasse vor der Lehrkraft und bedankt sich durch diese Geste für den Unterricht. Selbstredend gibt es an der Schule keine Disziplinprobleme. Die Atmosphäre ist von Höflichkeit und gegenseitigem Respekt geprägt.
Der dritte Besuchstag stand im Zeichen von Geschichte und Kultur: Vormittags wurden die Überreste eines urzeitlichen Unterwasservulkans erkundet. Nachmittags „besichtigte“ die Besuchergruppe eine antike Tempelanlage in einer virtuellen Reise, im Haus der Geschichte von Shimotsuke. Am Abend erfolgte die offizielle Willkommensfeier. Nachdem der Gastgeber, Toshio Hirose und die Schulleiterin der Holderbergschule, Andrea Rink, die Begrüßungsworte gesprochen hatten, gab es eine traditionelle Trommeldarbietung durch japanische Schülerinnen und Schüler, gefolgt von einem Beitrag der deutschen Gruppe. Anschließend wurden kulinarische Köstlichkeiten angeboten. Nach diesem offiziellen Programmpunkt ließen die Jugendlichen den Abend in einer Karaoke-Bar gemeinsam ausklingen.
Am Samstag folgte ein weiterer Höhepunkt: die Besichtigung des 400 Jahre alten Shinto-Schreins von Nikko, aus der Edo-Zeit. Der Schrein ist Teil des japanischen Weltkulturerbes.
Die Besuchergruppe sollte aber auch mit den zum Alltag gehörenden Erdbebengefahren der Japaner vertraut gemacht werden. So folgte der Besuch in einem Katastrophen-Simulationszentrum, in dem bereits Grundschulkinder mit den Gefahrensituationen vertraut gemacht werden. Erholung und Entspannung erfolgte dann im Sakura Park, anlässlich des Kirschblütenfests – die perfekte Kulisse für gelungene Erinnerungsfotos.
Für viele Jugendliche ging am Sonntag ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung: Ihre Gasteltern fuhren mit ihnen nach Tokio und besuchten einige Sehenswürdigkeiten der Metropole, unter ihnen den Skytree.
Am Montagmorgen hieß es dann Abschied nehmen unter Tränen. Der Bürgermeister wünschte der Gruppe eine gute Heimreise und die langjährige Leiterin des Austauschs, Ilona Pöthe-Fackiner sowie Andrea Rink und Jessica Tirjan, bedankten sich ganz herzlich für das unvergessliche Erlebnis, das für Jugendliche und Erwachsene eine große kulturelle und persönliche Bereicherung bedeutet. Auf diese achte Austauschfahrt wird in absehbarer Zukunft die neunte folgen.