Im Gepäck hatten die sechs Studententeams die gesamte Ausrüstung für die drei Tage: Werkzeuge, alle Bastelmaterialien sowie ein von der Universität speziell entworfenes Begleitheft. Allen Versuchen ist die Alltagnähe gemeinsam: Sie lassen sich mit wenig Aufwand auch zu Hause gefahrlos wiederholen.
An jedem Tag stand ein anderes Gebiet auf dem Programm. So wurden am ersten Tag eine Pommesschalenbatterie und eine Schüttellampe konstruiert, um die „elektrische Energie“ zu veranschaulichen. Der zweite Tag stand im Zeichen der „thermischen Energie“ - oder Wärmeenergie. Hier stellten die Schülerinnen und Schüler ein Wärmekissen mit Eisenpulver, Kochsalz und Aktivkohle – passend zum Winterwetter – sowie ein „Styropor-Tubenboot“ her. Am letzten Tag wurde die „mechanische Energie“ ergründet und ein kleiner Elektromotor sowie ein „Dragster“ gebaut, bei dem Spann-Energie in Bewegungsenergie umgewandelt wurde.
Als Konstruktionsgrundlage dienten das Begleitheft, mit schülergerechten, illustrierten Anleitungen und Hintergrundinformationen sowie die Anweisungen der Studentinnen und Studenten. Hier galt es: Gut zuhören und genau lesen, damit die gebastelten Objekte nach Fertigstellung auch funktionierten. Besonders begeistert zeigten sich die jungen Forscher, als sie ihre „Styropor-Tubenboote“ in einem kleinen Planschbecken fahren ließen, angetrieben durch Thermik und dem Zusammenspiel von erhitzter Luft (Teelicht), Trinkhalmen und einer Tube.
Auf den Praxisteil folgte jeweils die Reflexion der Beobachtungen und der physikalischen Prozesse. Auch hier waren alle Schüler bei der Sache und gaben – mit Hilfestellung der Studierenden - die richtigen Anworten. Stolz wurden die Konstruktionen am Ende des Tages mit nach Hause genommen und der Familie präsentiert.
Zum fünften Mal wurde diese beliebte Veranstaltung an der Holderbergschule durchgeführt. „Als ‚MINT-freundliche‘ Schule freuen wir uns, dass die Holderbergschule zu den wenigen, ausgewählten hessischen Schulen gehört, die in den Genuss dieses NRW-Projekts kommen.“, so Dr. Ulrich Kaltenbrunner, Vorsitzender des Fachbereichs Chemie und Schulkoordinator. „Durch diese drei Tage haben viele Schülerinnen und Schüler einen anderen, direkteren Zugang zu dem Bereich Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften-Technik gewonnen. Dies hat direkte, positive Auswirkungen auf den Unterricht.“ Dr. Kaltenbrunner zeigte sich zudem dankbar für die finanzielle Unterstützung durch den Förderverein der Holderbergschule: „Die Kosten des MINT-Projekts können von der Universität Siegen nicht mehr alleine getragen werden. So wurden die Materialkosten zum ersten Mal mit einem Drittel von den Schülern und zu zwei Dritteln vom Förderverein getragen.“ - Ein ‚Dankeschön‘ gab es von der Schulleiterin Andrea Rink: Die Studentinnen und Studenten bekamen ein Mittagessen in der Mensa spendiert, als Dank für ihre engagierte Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern. Der Universität Siegen danken Dr. Kaltenbrunner und Andrea Rink für die Durchführung dieses – auch im Hinblick auf die Berufsorientierung – wertvolle Projekt. In den 8. Klassen des Realschulzweigs findet das MINT-Projekt seine Fortsetzung, in Zusammenarbeit mit der Firma Bosch-Thermotechnik in Eibelshausen.