Majestätisch-festliche Klänge sind ebenso ihr Metier wie die zackigen Märsche, die vielschichtige und anspruchsvolle Ouvertüre, gefühlvollen Gospels und die romantische Filmmusik: Kurz vor dem Ende des Schuljahres war es Zeit für das Konzert der Brass–Band der Holderbergschule. Bereits zum achten Mal hatte die Gruppe - natürlich in wechselnder Besetzung - zu diesem besonderen musikalischen Highlight eingeladen. Gemeinsam mit ihrem Leiter Gebhard Häußer und den Kollegen Kristin Hermann und Katharina Hast in der Bläsertruppe sowie Patrick Zapf am Schlagzeug brachten die Instrumentalisten den Querschnitt ihres erlernten Repertoires zu Gehör. 16 Schüler der Klassen fünf bis zehn bewiesen, dass Bläsermusik durchaus pfiffige Töne haben kann und garantiert nie langweilig wird.
Mit festlichen Klängen des „Concertos“ begrüßte das Ensemble die Zuhörer. Die bekannte Melodie des Chorals „Nun danket alle Gott“ von Johann Sebastian Bach hatte einen hohen Erkennungseffekt. Die Begleitstimmen spielten dabei die bekannte Melodie des Kirchenlieds, während die Oberstimmen das Thema in einer sehr ansprechenden Weise variierten. Kein Konzert ohne die Erkennungsmelodie: Das traditionelle schottische Werk „Highland Cathedral“ begleitet die Formation nun seit ihrer Gründung. Vor dem inneren Auge sah man bei den hellen Trompetenklängen und den dunklen Bass-Stimmen die pompöse Burg, die erhaben auf einem Felsen thront, majestätisch vorüberziehen. Die Zuhörer genossen die feinen Nuancierungen der Bläser, die den Musikern für ihren konzentrierten Vortrag viel Applaus spendeten.
Zackige Marschmusik mit exakt gespielten Einsätzen und der notwendigen Akkuratheit erklang beim Washington Post March. Für die im Juni erfolgreich durchgeführte Tschechienreise nach Petschau hatten die Bläser die Ouvertüre „Zur Feier des Tages“ des tschechischen Komponisten Peter Janka einstudiert. Die verschiedenen Stilelemente der Klassik, die darin enthalten waren, wie zum Beispiel der Tempi- und Lautstärkewechsel und die sehr schöne Klangmelodie, deren Thema in verschiedenen Variationen immer wiederkehrte, verliehen dem Stück einen hohen Anspruch. Für die Spieler war es anstrengend, das Stück technisch akkuart zu spielen und gleichzeitig so viel Gefühl hineinzulegen, dass der Zuhörer die Feierlichkeit des Augenblicks auch nachvollziehen konnte. Dies gelang der Brass-Band sehr überzeugend. Auch in Tschechien hatten die Bläser mit ihrem Können überzeugt, wie der kurze Film bewies. Eindrücke von der Reise lockerten das Programm auf.
Mit dem Afrika-Medley „Bino batata“ zeigte sich die Brass-Band von der peppigen Seite. Elemente des Swing gaben dem Gospel „Rock my Soul“ mitreißende Klänge, die den Zuhörern gefielen, denn sie wippten mit den Füßen den Takt mit. Schöne Akzente setzten die Trompeten bei dem Gospel „Joshua“, bei dem die Einsätze sauber waren und die Pausen für effektvolle Momente sorgten.
Um drei Tiere ging es im weiteren Programm, wobei die Tiere immer kleiner, der Schwierigkeitsgrad der Werke aber größer wurde: Beim „Swinging bear“ glaubte man bei den Bassklängen und Zugposaunen den Bären zu sehen, der tapsig auf der Lichtung umhertanzt.
Beim „Schlangen Rock an’ Roll“ waren alle im Einsatz: Der Bass stellte die sich durch das hohe Gras schlängelnde Schlange dar, der Einsatz vom Tenor setzte das Bild der sich aufrichtenden Schlange um. Die erste und zweite Stimme stellte das zuschlagende Tier dar , wobei sie mit der Lautstärke variierte. Ob die Beute erwischt wurde oder nicht, hing von der Interpretation der Zuhörer ab.
Noch ganz „frisch“ im Repertoire war das Stück, das die Brass-Band extra für die Tschechienfahrt einstudierte. Die Biene Maja flog mit äußerster Konzentration durch den Saal. Neben klassischen und geistlichen Werken standen auch weltliche Klänge auf dem Programm: Romantische Töne sind zwar für die Bläser eine Herausforderung, aber nicht unmöglich zu meistern, wie sie bei der Titanic-Melodie „ My heart will go on“ bewiesen: Als der Bass mit gefühlvollem Klängen begann, die Oberstimmen zurückhaltend einstimmten und der bekannte Hymnus kräftig gespielt wurde, hatte die Romantik ihren Höhepunkt erreicht.
Spannung erzeugten die Bläser beim „Krimi-Mimi-Tango“, das von Kreisposaunenwart Markus Enseroth für Bläser gesetzt wurde. Als Zugabe spielte die Formation „Ade zur guten Nacht“, womit sie sich von den Zuhörern verabschiedete.
Für die Unterstützung im ganzen Jahr bedankte sich Gebhard Häußer beim Förderverein, der die neuen T-Shirts ermöglichte und bei den Eltern, die heimische Übungsstunden tapfer „ertragen“. Ein Dankeschön und ein Geschenk gab es für die Zehntklässler, die die Schule und damit die Brass-Band nun verlassen: Gebhard Häußer verabschiedete Mona Bernhardt, Simon Sandrock, Jana Calvo-Lorenzo, Selina Reh, Pascal Scheffel und Anna-Jana Menning.
Brass-Konzert überzeugte mit Querschnitt ihres Könnens
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Schuljahr 08/09
Ein gelungenes Konzert gab die Brass-Band der Holderbergschule zum Schuljahres-Ende.