Die Jugendlichen wurden mit ins Leben des ehemaligen Rugby-Bundesligaspielers genommen. Sei es in seine Schullaufbahn, seine Probleme im Elternhaus, oder die Ausbildung, zu der er vom Vater gezwungen wurde - Wolfgang Kiehl sprach unverblümt und direkt über seine Vergangenheit. Er schilderte seine eigenen Drogenerfahrungen in der Clique, am Arbeitsplatz und im Wehrdienst bei der Bundeswehr. Er konsumierte in dieser Zeit Haschisch, Marihuana, Ecstasy, LSD und Speed. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Er probierte Kokain und Heroin aus, welches er sieben Jahre lang konsumierte. Dabei wurde nicht nur deutlich, dass die Süchte immer gesteigert werden, sondern dass die Finanzierung der Drogen meistens auch zu Beschaffungskriminalität führt. In Kiehls Fall waren dies Diebstähle, die dann zu einer Gefängnisstrafe führte.
Erst in einer langen Therapie und Unterstützung über fünf Jahre hinweg lernte Kiehl, seine Abhängigkeit zu überwinden. Die meisten Freunde aus seiner Clique überlebten die Sucht nicht oder sind noch heute süchtig. Seiner Erfahrung nach schaffen es nur fünf Personen von 100, ihre Sucht zu überwinden.
„Sag NEIN zu den anderen, damit sagst du JA zu dir“, rät Wolfgang Kiehl den Holderbergschülern und forderte sie auf, die Gefahren der Drogen nicht zu verharmlosen. „Es gibt keine weichen Drogen!“, betonte er und widerspricht daher vehement den Legalisierungsbestrebungen von beispielweise Marihuana.
Wichtig sei es zu lernen über seine Probleme mit anderen zu reden, um sie lösen zu können. „Drogen sind keine Lösung für persönliche Probleme, sondern sie schaffen nur neue.“, so seine Schlussfolgerung.