Astronomisches Highlight an der Holderbergschule zum Schuljahresende

Erstellt von Gebhard Häußer |

Es ist 22:30 Uhr am Donnerstag, 06. Juli. In der Schulküche geht das Licht an. Die Backöfen werden durch einen Teil der Astronomie-AG mit Pizzablechen bestückt. Die anderen Kursmitglieder bauen die Schulteleskope auf dem Oberhof auf. Dann ruft der Kursleiter, Gebhard Häußer, in die Küche: „Erst mal alle raus, Venus anschauen!“ Im Spiegelteleskop ist der Planet Venus in Form einer Mondsichel deutlich sichtbar. 
Wer den Fernrohrführerschein an den letzten Beobachtungsabenden noch nicht bestanden hat, schafft es nun. Dabei muss man ganz allein das Dobson Fernrohr zum Beispiel auf zwei Himmelobjekte einstellen. Beliebt ist an diesem Abend der roten Riesenstern Arktur. Anschließend stärkt sich die Gruppe in der Küche mit Pizza – für manche schon das 1. Highlight. Eine Stunde nach Sonnenuntergang beginnt dann die eigentliche Beobachtungszeit: Die Hobby Astronomen suchen nach Mehrfachsternen und besonderen Deep-Sky Objekten. Aber auch die Beobachtung von Satelliten und Flugzeugen ist spannend. Und dann passiert es: Um 23:45 Uhr und nach mehreren vergeblichen Versuchen, gelingt es, M13, den Kugelsternhaufen des Herkules, ins Fernrohr zu bringen. „Wo ihr mit bloßem Auge und selbst durchs Suchfernrohr nichts seht, da verbirgt sich dieses Schmuckkästchen im Himmel, 100.00 Sterne auf relativ engem Raum“ so Gebhard Häußer, wobei "enger Raum" einen Durchmesser von ungefähr 150 Lichtjahren bedeutet. M13 ist 23.000 Lichtjahre von uns entfernt und hat die 300.000-fache Leuchtkraft der Sonne. Und doch bedeutet diese Zahlen weniger als der faszinierende Anblick des „Kristalls“ im Teleskop – ein echtes Highlight für die Astronomie-AG zum Schuljahresende.
 

Die Astronomie-AG mit dem Kursleiter Gebhard Häußer freut sich auf die nächtliche Beobachtung des Sternenhimmels.
Der Kugelsternhaufen M13 – Ansicht durch das Spiegelteleskop