Um einige Erfahrungen und Eindrücke reicher kehrte die letzte der drei großen Schülergruppen von dem Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald an die Holderbergschule zurück. Insgesamt 170 Schüler aller Abschlussklassen der Jahrgänge 9H, 9G und 10 R besuchten an drei Terminen im Rahmen des Religionsunterrichts die Gedenkstätte, die von 1937 bis April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Arbeitslager von den Nazis betrieben wurde.
Organisiert und vorbereitet wurde die Exkursion am außerschulischen Lernort von den Religionslehrern, die die Schüler mit Bildern, Filmausschnitten und Infomaterial auf den bevorstehenden Besuch vorbereiteten. Unter anderem war der Widerstandskämpfer und Pfarrer Dietrich Bonhoeffer in einem SS-Arrestkeller in der Nähe des Steinbruchs gefangen gehalten und anschließend im KZ Flossenbürg ermordet worden. Die 1999 entstandene Erinnerungsstätte für Dietrich Bonhoeffer wurde mit den Schülern besichtigt.
Bei den Führungen durch das KZ wurde den Schülern der krasse Gegensatz besonders deutlich: Auf der einen Seite lebten im KZ Buchenwald die Soldaten, Offiziere und ihre Familien ganz normal in ihren Häusern. Sogar einen kleinen Zoo gab es außerhalb der Lagermauern. Auf der anderen Seite des Zoos befand sich das Lager, mit Stacheldraht gesichert und gut überwacht lebten auf engsten Raum in den Lagerbaracken Menschen aus ganz Europa. Über 56 000 Inhaftierte, darunter auch 11000 jüdische Menschen, wurden dort ermordet. Das Ziel dieser Exkursion ist es, Geschichte hautnah zu entdecken und Gehörtes aus dem Unterrichtsgeschehen anders wahrzunehmen. Die Schülergruppen waren sehr ergriffen und zeigten sich den ganzen Tag motiviert und interessiert, was man an den vielen Rückfragen merkte, die sie den erfahrenen Betreuern stellten, die von der Begegnungsstätte gestellt wurden.
Die Tagesprogramme waren teilweise sehr unterschiedlich und reichten von der Erkundung des gesamten Außengeländes, der Erkundung des Lagers über das Kennenlernen des Alltags von Häftlingen und SS bis hin zum Museum. Leider machte die Witterung im März einigen Gruppen manche Erkundungen nicht möglich, da noch zu viel Schnee lag.
Die Fahrt ist im Schulprogramm der Holderbergschule verankert und wird in jedem Schuljahr von dem Fachbereich Religion durchgeführt, da gerade bei diesem Thema eine intensive Beschäftigung wichtig ist und Schüler großes Interesse zeigen, wie Fachbereichsleiterin Karina Radünz resümierte.